… oder eine Kunstausstellung, die eine Fotoausstellung ist.
Die Ausstellung: „Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris“ ist noch bis zum 30. Januar im Folkwang-Museum in Essen zu sehen, und wer erwartet, hier einige der grossen Kracher jedes Impressionisten-Bildbandes im Original zu sehen, wird nicht enttäuscht.
Überraschend fand ich aber, dass es mehrere Räume gibt, in denen nur Fotografien hängen, und faszinierende dazu! Allein die Namen der Fotografen lesen sich wie das Who-is-Who der Frühzeit der Fotografie:
Eugène Atget; Edouard Denis Baldus; Bisson Frères; Bruno Braquehais; Auguste-Hippolyte Collard; Hyacinthe-César Delmaet et Louis-Emile Durandelle; André Adolphe-Eugène Disdéri; Albert Fernique; Paul Géniaux; Gustave Le Gray; Henri Le Secq; Alphonse Liébert; Gabriel Loppé; Charles Marville; Séraphin Médéric Mieusement; Charles Nègre; Neurdein Frères oder ND Phot; Charles-Henri Plaut; Henri Rivière; Louis Vert
Ein Teil dieser Fotografen war damit beschäftigt, eine Vorher-Nachher-Dokumentation über die Umwälzung von Paris unter Napoleon III. und seinem radikalen Stadtentwickler Georges-Eugène Haussmann zu erstellen, und so gibt es „frühe Bechers“ über neue Gaslaternen oder die großen Baustellen jener Zeit.
Schärfe, Qualität dieser Bilder sind überraschend, noch überraschender ist aber der Blick, den die Fotografen auf die Straßen von Paris warfen, wo ganz normale Menschen zum Bildmittelpunkt wurden.
Und, dem aktuellen Hype um 3-D geschuldet: Das gab es auch schon im 19. Jahrhundert! Tolle Stereophotographien, bei denen man das Gefühl hat, man steht mitten drin im Paris vor 130 Jahren! Zum Teil nicht sehr rückenschonend angebracht … 🙂
(Camille Bernabé; Ferrier père, fils et Soulier; Auguste-Lange Houssin; Hippolyte Jouvin)
Und dann erkennt man, wie sehr die Maler jener Zeit von der Fotografie beeinflußt waren – viele der gezeigten Werke sehen dann plötzlich aus wie Streetphotography in Öl.